Liebe, Sexualität und Erotik sind, trotz mancher Offensichtlichkeit des “sex sells”, von diffuser gesellschaftlicher Bedeutung. Ihre Aneinanderreihung ist vielleicht schon unlauter, denn angesprochen werden damit wohl auch manche Disparitäten.
Welche (Unter-)Scheidungen und Verbindungen in einer Gesellschaft der Individuen* geschaffen werden, wechselt, teilweise sogar fallweise. Psyche und Gesellschaft verhalten sich eben manchmal wie Vexierbilder; was uns gerade klar oder auch nur (selbst-)verständlich erscheint ist eine Frage der Wahrnehmung von Figur und Grund.
Nicht richtig wäre es,
dich, neben mir liegend,
zärtlich zu streicheln nicht.
Doch kann auf Verlangen
ich falsch mich verhaltend,
moralisch es nennen doch.
Nicht richtig wäre es,
mich, neben dir liegend,
zärtlich zu streicheln nicht.
Doch kannst im Verlangen
du rasch dich bequemend,
moralisch nennen es doch
Dich und mich und ich und du lassen sich tauschen ab und zu; wir alle kennen solche Situationen. Worum es sich dreht, ist das Ausbleiben, das Leerstellen lassen, der Energiesparmodus des Ich beim Kaltlicht auf den oder die Andere/n.
Dichterinnen und Dichter erspüren schon lange, was philosophische Lifestyle-Bewegungen aktuell als Zwei-hoch-Drei-samkeit konjunkturell fordern und fördern,
Small Meta in Big Data.
* Norbert Elias, 1987, Die Gesellschaft der Individuen, Herausgegeben von Michael Schröter, Frankfurt; aber auch Riesmann, David, 1958, Die einsame Masse. Eine Untersuchung der Wandlungen des amerikanischen Charakters. Mit einer Einführung in die deutsche Ausgabe von Helmut Schelsky, Hamburg und: Gehlen, Arnold, 1957, Die Seele im technischen Zeitalter. Sozialpsychologische Probleme in der industriellen Gesellschaft, Hamburg
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