Trunken vor Liebe, kann nüchtern nicht bleiben, der eigene Blick

Und selbst noch schauend auf unser Leben zurück, sind wir besoffen und atmen vor Glück, pocht unser Herz aus Erinnerung froh, manchmal auch  

Liebeslied

Wenn auch das Leid verstummen macht,
Der Liebe sei dennoch gedacht,
Ja, deutlich gar von ihr gesprochen,
Solange unsre Herzen pochen.

Denn selbst wenn uns der Liebe Qualen,
Von heute und von dazumalen
So fraglich, ja, so sinnlos scheinen;
Wir können nicht vom Leben meinen,

Ihm eigne nur aufgrund der einen,
Uns frei entsagten Liebe hier im Kleinen,
Nichts wahrhaft Größeres im Leben
Das uns die tiefe Liebe erst gegeben.

Mag manch' Verliebtsein uns im Wege stehen;
Es hilft ja nichts, es ist hindurch zu gehen.
Denn, ob gesprochen wohl oder geschrieben,
Was verstehen Worte schon vom Lieben.

Ja, selbst der Liebende der liebend spricht,
So sehnsuchtsvoll - gar im Gedicht -,
Weiß doch: zum allerinnigst-zarten Kuss,
dass zwischendurch er atmen muss.

Wenn Liebe wirklich leben will!
Hält niemand sie für immer still;
Und statt vermeintlich was zu sagen,
Wird sie den Sprung zum Freiflug wagen.

Bloß dass sich mit der Zeit die Schwingen
Viel schwerer tun mit dem Gelingen,
Zum Absprung wie zum freien Fliegen,
Das sich im Beieinanderliegen,

So gut anfühlt als Zweisamkeit
Und uns zum Höhenflug befreit.
Selbst jeden Alters ungeachtet,
Der Tag ist neu, so dass sie trachtet,

Das Leben liebend, liebend auch zu leben,
Sich tasten lassend, fassend dort anheimzugeben,
Wo zarte Glieder sich verschränken
Um sich in Wollust zu beschenken,

Bei diesem flinken Spiel der Jugend.
Dafür zu opfern, was an Tugend
Die Jahre über brachten dir so viel,
Hilft wenig zu dem unbeschwerten Spiel,

Das nichts von hohem Sinne wissen mag
Und ungestört am hellen Tag,
Wie in der beinah' stillen Nacht,
Zwei Liebende umschlungen macht.

Solch Leben spürbar will erinnert sein,
Drängt sich hervor und hält die Klugheit klein;
Sagt frech, ich kann mich nicht belügen,
Ich weiß von meinen frühen Flügen.

Doch wahr ist ebenso beim Flügel regen,
Sind zarte Worte nur der halbe Segen;
Weil die, die singen und auch küssen,
Tiefer noch als Wortgewandte wissen,

Dass wir uns jedes Mal von neuem
Der aufgespannten Schwingen freuen.
Wir lassen Federn für ein warmes Nest
Und hoffen selbstvergessen auf ein Fest,

Um bei dem jungen, warmen Leib zu liegen.
Der aber weiß aus sich heraus,
Zum Flüggewerden muss ich fliegen
Und sucht sich frische Fluggefährten aus.

In spielerischem Flug ziehen sie dahin,
- Noch kenn ich es -, doch steht mein Sinn,
Mehr nach dem warmen, weichen Nest,
In dem sich auch noch flügeln lässt.

Denn jahrelang hat Liebe mich getragen,
Mir steht‘s nicht zu, jetzt zu verzagen,
Ich weiß um Kräfte meiner Schwingen,
Und kann ihr nun ermunternd singen;

Du gabst mir und du gibst mir wieder
Den schönsten Strauß der schönen Lieder,
Davon ich fröhlich singen muss,
mich treibt er an, dein Musenkuss.

Stenkamp #

Es ist eigentlich einfach, aufsteigende Liebe, nicht klammernd, festhaltend an Vergangenem, weitergehend-weiterliebend, bleibt es anstrengend schön.
 

 

Vermischtes Liebeslied

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